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Appell der Spitzen von BWIHK und CCI Grand Est zur Europawahl am 9. Juni

PRESSEINFORMATION 40 | 2024 – 04. Juni 2024

BWIHK – P Erbe: Jede Stimme entscheidet mit, ob Europa weiter ein zentraler Anker für gemeinsame Stabilität, Sicherheit und wirtschaftlichen Wohlstand ist

CCI Grand Est – P Hasseler: Trotz vieler Herausforderungen kann die EU als starkes Ganzes ökonomisch vorne mitspielen und die Zukunft von fast 450 Millionen Menschen sichern

Die neueste Auswertung des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) zum IHK-EU-Unternehmensbarometer, wie auch die Unternehmensbefragungen und die Vorschläge der französischen IHKs für Europa, deren Ergebnisse vor wenigen Wochen vorlagen, zeigen: Die Betriebe haben weiterhin großes Vertrauen in den Standort Europa – sowohl im Sinne eines ökonomischen Vorteils als auch für Sicherheit und politische Stabilität. Vor diesem Hintergrund appellieren BWIHK-Präsident Christian O. Erbe und Jean-Paul Hasseler, Präsident der französischen Chambre de Commerce et de l‘Industrie (CCI) Grand Est, gemeinsam zur Übernahme persönlicher Verantwortung für die Zukunft der Union und des Wirtschaftsstandorts Europa: „Die EU hat Millionen Menschen wirtschaftliche Perspektiven, Sicherheit und Stabilität gebracht – sie war und ist ein Erfolgsmodell. Gerade der europäische Binnenmarkt oder internationale Handels- und Investitionsabkommenden bieten einen entscheidenden Mehrwert für unsere Unternehmen. Diese Vorteile können mit der Wahl sichergestellt werden, wenn jede und jeder Berechtigte im gemeinsamen Sinn von seinem Wahlrecht auch Gebrauch macht.“

Obwohl die Wirtschaft der EU weiter Vertrauen und Zuversicht schenkt, gibt die Mehrheit der im Rahmen des Beitrags der CCI France und des IHK-EU-Unternehmensbarometers befragten Betriebe an, dass die Gemeinschaft im globalen Blick an Bedeutung eingebüßt hat und dass es notwendig ist, massiv in innovative Projekte und Spitzentechnologien zu investieren. Gerade mit Blick auf die enge Zusammenarbeit und die stark vernetzten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Baden-Württemberg und der Region Grand Est fügt BWIHK-Präsident Erbe an: „Dies zeigt für mich ganz klar: Jede Stimme entscheidet mit, ob Europa zentraler Anker für gemeinsame Stabilität, Sicherheit und wirtschaftlichen Wohlstand bleibt. Denn wir stehen nicht nur im harten Wettbewerb mit Nordamerika und Asien, wo immer mehr Lead-Themen besetzt werden und die Innovationsgeschwindigkeit ansteigt. Auch innerhalb Europas wird durch wachsende nationalistische Tendenzen Druck auf das ‚Geschäfts- und Gesellschaftsmodell Europa‘ und die starken wirtschaftlichen Verflechtungen und Errungenschaften aufgebaut.“ CCI-Präsident Hasseler ergänzt: „Ein Nein zu Europa bedeutet auch, den gemeinsamen Wohlstandskurs zu verlassen und seinem eigenen Land damit zu schaden. Wie wichtig und förderlich im weltweiten Wettbewerb die gemeinsame Währung, der Zugang zu europäischen Märkten, die politische Stabilität und die Sicherheit des Kontinents waren und in Zukunft weiter sind, zeigt uns deutlich der Misserfolg des Brexit auf – der ist alles andere als die versprochene Erfolgsgeschichte und dient uns als mahnendes Beispiel. Trotz vieler Herausforderungen kann die EU deshalb als starkes Ganzes ökonomisch vorne mitspielen und die Zukunft von fast 450 Millionen Menschen sichern.“

Ein gemeinsames Zeichen für diesen wichtigen Kurs haben der BWIHK und die CCI Grand Est bereits im Herbst 2023 mit der Erneuerung ihres Technologieabkommens auf dem Wirtschaftsgipfel BW-EU in Brüssel gesetzt. „Es hat zum Ziel, die Zusammenarbeit der beiden Regionen zu intensivieren und fokussiert dabei vor allem gemeinsame Ansätze für Unternehmen, die Dekarbonisierung der Wirtschaft in der Region Grand Est und in BW voranzutreiben“, so BWIHK-Vizepräsident Thomas Conrady, der die deutsch-französische Partnerschaft im BWIHK-Vorstand inhaltlich begleitet.

Bei aller Bedeutung des Gemeinsamen für und in der EU, mahnen Erbe und Hasseler auch die lange Aufgabenliste für die kommende Legislaturperiode an: „Um die Resilienz und internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe auch zukünftig wahren zu können, brauchen wir dringend eine konsistente und umfassende Antwort auf Programme wie den amerikanischen Inflation Reduction Act (IRA). Darüber hinaus muss die Regulierungsagenda an die Wirtschaftsagenda angepasst werden, um Raum für Innovation zu schaffen. Zu diesem Zweck sollten die Mitgliedstaaten EU-Richtlinien nicht übermäßig in nationales Recht umsetzen. Sie sollten sich auf eine Mindestumsetzung beschränken mit dem Ziel, die Anwendung übermäßiger Normen zu vermeiden und so die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhalten. Gegenwärtig müssen grundlegende Fragen wie eine gemeinsame Energieversorgung und die Reform der Förderpolitik für Wirtschaftsstandorte, die sich im Umbruch befinden, gestärkt und verbessert werden. Die Europäische Kommission sollte sich in der nächsten Legislaturperiode darauf konzentrieren, den Schwerpunkt auf die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität Europas zu legen – ein Europa, das zukunftsorientiert und global ausgerichtet ist und die Bedürfnisse der Unternehmen mit den Wünschen der Bürger in Einklang bringt.“

Info CCI Grand Est

Die IHK Grand Est vereint 7 regionale IHKs in 10 Départements. Sie entwickelt und setzt gemeinsam mit diesen eine Strategie um, die auf gemeinsamen Prioritäten beruht und im Dienste der Unternehmen und der Wirtschaftsstandorte steht. Die Strategie der IHK Grand Est wird von den gewählten Unternehmens-Vertretern des gesamten Gebiets getragen. Ihre Agenda, unterstützt die Nähe der IHKs zu den Unternehmen und ihre Effizienz. Die IHKs sind im Bereich der Entwicklung des Unternehmertums, der beruflichen Bildung und der Trägerschaft von Infrastrukturen aktiv und engagieren sich besonders bei der Förderung des ökologischen und des digitalen Wandels sowie der Transformation zum Wohl aller Wirtschaftsakteure, mit denen sie täglich interagieren.

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Eine produktive Wirtschaft braucht eine gute Bauleitplanung

Unser ThemA 21/2024, 30.05.2024

Die Bauleitplanung regelt die Nutzung aller Grundstücke einer Kommune – und spielt damit eine oft unterschätzte Rolle für die Standortattraktivität. Dabei ist angesichts zunehmender Bedarfskonkurrenzen eine ausgewogene Flächenpolitik unabdingbar. Die IHK-Organisation setzt sich auf verschiedenen Ebenen dafür ein, dass die Belange der Unternehmen berücksichtigt werden.
 

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BWIHK – Dr. Susanne Herre: Die Chancenkarte darf nicht noch mehr Bürokratie nach sich ziehen

PRESSEINFOrmation 39/2024 | Stuttgart, 29. Mai 2024

Zumeldung zum Start der Chancenkarte 

Am 1. Juni tritt mit der Chancenkarte eine weitere Vereinfachung zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. „Die Fachkräfteproblematik ist nach wie vor Top-Thema unserer Betriebe, wie auch die aktuelle BWIHK-Konjunkturumfrage bestätigt“, sagt Dr. Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart, die im BWIHK für das Thema Fachkräfte federführend ist. Rund die Hälfte der befragten Unternehmen nennen den Fachkräftemangel (57 Prozent) als Geschäftsrisiko. „Als einen Baustein setzten daher viele Unternehmen aus allen Branchen auf die Zuwanderung und Beschäftigung von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland. Vereinfachungen an dieser Stelle sind daher richtig und wichtig – wir befürworten die mit der Chancenkarte verbundenen Erleichterungen. Es ist gut, dass Menschen bereits ohne feste Jobzusage zur Arbeitssuche ins Land kommen können, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Somit stehen die Arbeitskräfte dann auch umso schneller dem Arbeitsmarkt zur Verfügung.“

Bedenken bereitet den IHKs jedoch das komplizierte Verfahren. „Die Prüfschritte für die Behörden bei der Chancenkarte sind enorm“, sagt Herre. „Wir haben daher große Sorge, dass die ohnehin überlasteten Ausländerbehörden noch mehr Bürokratie obendrauf bekommen. Hierbei wäre es wichtig, Verfahren weiter zu entschlacken, die Anzahl zu reduzieren und die Prüfschritte bei den Behörden auf das Nötigste zu beschränken.“ Auch der versprochene zügige Aufbau der zentralen Landesagentur für Zuwanderung von Fachkräften (LZF) könnte hier unterstützen.

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