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IHK-Umfrage zum Industriestandort Deutschland – die BW-Auswertung 

 

Skepsis bei Standortfaktoren überwiegt im Südwesten

Insgesamt bewerten Industrie und industrienahe Dienstleister in Baden-Württemberg die Standortfaktoren Deutschlands mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich nur mit Schulnote »ausreichend« - das ist ein ernüchterndes Fazit.

Insgesamt zeigt die Umfrage viele strukturelle Schwachstellen auf

Extrem schlechte Bewertungen gibt es für behördliche Effizienz und bürokratische Auflagen. Hohe Energiekosten sind ein weiterer signifikanter Wettbewerbsnachteil, besonders für die energieintensive Industrie. Weiteres Sorgenkind insbesondere in der Landesfläche ist die Breitbandanbindung - schwierig mit Blick auf die notwendige Forcierung von Digitalisierung und Industrie 4.0-Anwendungen.

Es gibt aber auch (noch) positive Aspekte

Zumindenst »befriedigend« sind die Punkte 'Vernetzung mit Forschung bwz. Hochschulen', 'Verfügbarkeit von Zulieferunternehmen/Dienstleistern vor Ort' und 'Rechtssicherheit'. Ebenso positiv zu bewerten ist die hohe Innovationsbereitschaft der Unternehmen, bei der Maßnahmen zu Digitalisierung und Industrie 4.0 im Vordergrund stehen, gefolgt von stärkeren Kooperationen und Förderung von Mitarbeiterqualifikationen. 

Zur Umfrage

Industrie und industrienahe Dienstleister werden von den Industrie- und Handelskammern (IHKs) nach ihrer Beurteilung der Perspektiven am Standort Deutschland im 3-Jahres-Rythmus befragt. Die aktuelle Befragung fand im Spätsommer 2023 deutschlandweit statt. Bundesweit hatten rund 2.250 Unternehmen teilgenommen, rund 10 Prozent oder 215 Antworten davon erfolgten von Betrieben aus Baden-Württemberg. Bundesergebnisse sind von der Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) zu Jahresbeginn 2024 veröffentlicht worden, die Ergebnisse für Baden-Württemberg werden mit dieser Meldung erstmals publiziert.

Die zugehörige Pressemeldung finden Sie hier.

BWIHK: Land muss Hochwasserhilfe notfalls aufstocken 

PRESSEINFORMATION 51 | 2024 – 10. JuLI 2024

Zumeldung zu den Finanzhilfen des Landes für hochwassergeschädigte Unternehmen

Die heute vermeldeten Hochwasserhilfen sind nach Ansicht der Industrie- und Handelskammern im Land eine wichtige Unterstützung für die betroffenen Unternehmen. „Es ist gut, dass mit dem heute bekannt gegebenen L-Bank-Programm endlich ein ganz konkretes Unterstützungsangebot des Landes für hochwassergeschädigte Unternehmen verkündet wird“, sagt BWIHK-Vizepräsident Claus Paal. „In Verbindung mit einer Landesbürgschaft schafft es für Hausbanken die notwendige Sicherheit, um betroffene Unternehmen jetzt schnell und wirkungsvoll zu unterstützen.“ Das Land müsse aber bereit sein, die Summe zu erhöhen, falls sich zeige, dass der Bedarf höher sei, fordert er. „Wir hätten uns über die angebotene Zinsvergünstigung hinaus auch einen tilgungsfreien Zuschuss gewünscht, denn der Schuldenrucksack, den sich die betroffenen Betriebe nun aufladen müssen, wird die Unternehmen über viele Jahre enorm drücken.“ Das eingeschlagene Tempo sei zu niedrig und Krisenzeiten nicht angemessen. „Insgesamt hat sich die Landesregierung angesichts der dramatischen Lage und der vielen Hilferufe nicht mit Ruhm bekleckert“, so Paal abschließend.

Die PM finden Sie mit einem einfachen Klick ins Fenster "Download" rechts auch als PDF.

BWIHK – Grenke: Skepsis bei Standortfaktoren überwiegt im Südwesten

PRESSEINFORMATION 49 | 2024 – 10. JuLI 2024

IHK-Umfrage zum Industriestandort Deutschland – die BW-Auswertung

„Die Industrie und die industrienahen Dienstleister in Baden-Württemberg bewerten die Standortfaktoren Deutschlands mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich nur mit der Schulnote »ausreichend«“, so IHK-Karlsruhe-Präsident Wolfgang Grenke. Die IHK Karlsruhe ist ist im BWIHK in Industriefragen federführend.

 

Umfrage zeigt viele Schwachstellen auf

Die Umfrageergebnisse offenbaren dabei aus Sicht der Unternehmen mehrere Schwachstellen des Standorts Deutschland: Die extrem schlechten Bewertungen für die Effizienz der Behörden und die bürokratischen Auflagen zeigen, dass die Betriebe hier starken Reformbedarf sehen. Prozesse zu verschlanken und zu vereinfachen ist und bleibt das Gebot der Stunde. Hohe Energiekosten sind ein weiterer signifikanter Wettbewerbsnachteil im internationalen Wettstreit, insbesondere für die energieintensive Industrie.

„Ein Sorgenkind der Industrie in Baden-Württemberg – insbesondere im ländlichen Raum – ist auch die Breitbandanbindung, deren Bewertung einen sehr deutlich negativen Trend aufweist und aktuell gerade einmal noch Note »vier minus« erhält“, was Grenke betont. „Für Industrie 4.0 und Digitalisierung müssen die strukturellen Rahmenbedingungen stimmen. Nur so kann die Digitalisierung in den Betrieben und auch von Verwaltungsprozessen vorangetrieben werden.“

Die Industrie mit einem Anteil von rund einem Drittel an der Wertschöpfung ist Antreiber und Impulsgeber der Wirtschaft in Baden-Württemberg und verfügt über ein funktionierendes Netzwerk mit Zulieferern und Dienstleistern. „Daher ist es so wichtig, die Rahmenbedingungen für die Branche spürbar zu verbessern“, führt der federführende IHK-Präsident Grenke aus. „Mit den allermeisten Standortnoten kann und darf niemand zufrieden sein, sei er in unternehmerischer oder in politischer Verantwortung. Es ist jetzt höchste Zeit, hier Hand anzulegen.“

Blick aufs (noch) Positive

Trotz der vielen Kritikpunkte gibt es auch (noch) Aspekte, die die Industrieunternehmen in Baden-Württemberg am Wirtschaftsstandort zumindest als »befriedigend« einschätzen. Die besten Noten im Land erhalten die Standortfaktoren ‚Vernetzung mit Forschung bzw. Hochschulen‘ (Note 2,8), ‚Verfügbarkeit von Zulieferunternehmen/Dienstleistern vor Ort‘ (Note 3,0) und ‚Rechtssicherheit‘ (Note 2,9).

Ebenso positiv zu werten: Trotz der identifizierten Herausforderungen zeigen die Unternehmen eine hohe Innovationsbereitschaft: Maßnahmen zur Digitalisierung und Industrie 4.0 stehen dabei im Vordergrund, gefolgt von verstärkten Kooperationen und der Förderung von Mitarbeiterqualifikationen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer zukunftsorientierten Politik, die die Transformation zur Klimaneutralität und Digitalisierung unterstützt und den Industriestandort nachhaltig sichert. Gleiches zeigt der DIHK-Innovationsreport für Deutschland als Ergebnis.

„Um das Potenzial des Industriestandorts Deutschland besser zu nutzen, muss die Politik die industriellen Standortfaktoren stärken, regional und national. Wichtig ist ebenso eine höhere Akzeptanz für den Industriestandort – insbesondere für den notwendigen Aus- und Umbau der Infrastruktur, aber auch für Produktion und neue Technologien allgemein. Auch die oft energieintensive Grundstoffindustrie muss mit Blick auf die Energiekosten erhalten bleiben, denn integrierte Wertschöpfungsketten sind als Wettbewerbsvorteil nicht zu unterschätzen“, fasst Grenke abschließend zusammen.

 

Die vollständige Auswertung als PDF-Download finden Sie hier.

Die komplette PM finden Sie mit einem einfachen Klick ins Fenster "Download" rechts als PDF.