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Verlängerter Schutz für ukrainische Geflüchtete: Planungssicherheit für Betriebe und Beschäftigte

Unser ThemA 26/2024, 04.07.2024

Die Sonderregelungen, die es Geflüchteten aus der Ukraine ermöglichen, ohne Asylantrag in Deutschland zu leben und zu arbeiten, werden nach einem Beschluss des Europäischen Rates weiter verlängert. Eine gute Nachricht auch für deutsche Unternehmen. Gleichzeitig gibt es noch viele Möglichkeiten, die Integration in den Arbeitsmarkt zu verbessern und Sprachbarrieren abzubauen.
 

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BWIHK-Vizepräsident Claus Paal: Bürokratie runter, Konjunktur rauf

PRESSEINFORMATION 46 | 2024 – 04. JuLI 2024

Zumeldung zur Debatte im Bundestag über die Aussetzung des deutschen Lieferkettengesetzes

„Es ist gut, dass die Politik die immensen Auswirkungen des deutschen Lieferkettengesetzes vor allem auf kleine und mittelgroße Unternehmen in den Blick genommen hat. Wir erwarten, dass jetzt gehandelt wird, bevor weiterer Schaden entsteht. Den Ankündigungen der Regierungsparteien, das deutsche Lieferkettengesetz stoppen zu wollen, müssen nun Taten folgen“, fordert BWIHK-Vizepräsident Claus Paal. „Für die Betriebe ist jede spürbare Entlastung wie ein kleines Konjunkturprogramm.“

„Die Politik muss handeln, damit vor allem die kleinen Betriebe etwas Luft holen können“, so Paal weiter. Denn auch das deutsche Lieferkettengesetz treffe durch die direkte Nachweispflicht der größeren Unternehmen auch viele kleinere Zulieferfirmen, wenn diese durch Vertragsklauseln verpflichtet würden, die erforderlichen Nachhaltigkeitsprüfungen und Berichtserstattungen durchzuführen. „Wenn wir beim Bürokratieabbau vorankommen wollen, können nur noch solche umfassenden Maßnahmen helfen, bei denen gleich ganze Gesetze gestoppt werden.“

Nach der aktuellen IHK-Bürokratieumfrage ist die bürokratische Belastung der Betriebe in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Von der EU-Bürokratie fühlen sich nach dem aktuellen IHK-EU-Unternehmensbarometer sogar 95 Prozent der Betriebe stark belastet. „Wenn wir mit unseren deutschen Regelungen immer noch eins auf oben draufsetzen, schaden wir damit der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Betriebe“, betont Paal. Laut EU-Unternehmensbarometer sind 85 Prozent der Meinung, dass die hohen bürokratischen Hürden die Attraktivität des Standorts Europa deutlich schwächen.

„Die EU-Kommission muss den Kurs der immer neuen Vorhaben mit enormen Berichts- und Nachweispflichten sowie Kontrollinstanzen beenden. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und der europäischen Wirtschaft ist gefährdet, daher kann das nicht der richtige Weg sein“, schließt der BWIHK-Vizepräsident.

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Aktuelle IHK-Zahlen für Baden-Württemberg: Unternehmensnachfolge bleibt eine der größten Herausforderungen 

PRESSEINFORMATION 45 | 2024 – 02. JuLI 2024

Report Unternehmensnachfolge 2024 

In den nächsten fünf Jahren stehen bundesweit mehr als 250.000 Unternehmen mangels Nachfolge vor dem Aus. Die Lage in Baden-Württemberg ist weiterhin angespannt und bleibt auf dem Tiefststand-Niveau, das vergangenes Jahr erstmals erreicht wurde. Wie der aktuelle DIHK-Report Unternehmensnachfolge zeigt, wird es für Unternehmen immer schwieriger, eine Nachfolgeregelung zu finden. Einer der Gründe ist die demografische Entwicklung.

Laut DIHK-Umfrage kommen bundesweit drei nachfolgesuchende Unternehmen auf einen Interessenten. Besonders alarmierend ist die Lage aber in Baden-Württemberg, denn hier ist das Verhältnis unverändert fünf zu eins. „Das wird enorme Folgen für die baden-württembergische Wirtschaft haben. Die Bedeutung der Unternehmensnachfolge erstreckt sich über verschiedene Dimensionen der Gesamtwirtschaft: Eine erfolgreiche Nachfolge sichert nicht nur das Unternehmen, sondern auch dessen Beitrag zur regionalen Wirtschaft, sei es durch Steuereinnahmen, die Unterstützung lokaler Wertschöpfungsketten, den Erhalt von Ausbildungsplätzen oder soziales Engagement“, verdeutlicht Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, die im BWIHK für den Bereich Gewerbeförderung federführend ist.

Demografie trifft auf günstigen Arbeitsmarkt für Fachkräfte und ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die geburtenstarken Unternehmergenerationen der 50er und 60er Jahre treten zunehmend in den Ruhestand. Aufgrund der demografischen Entwicklung stehen den ausscheidenden Unternehmerinnen und Unternehmer immer weniger jüngere gründungsstarke Generationen gegenüber. Verschärft wird die wachsende Nachfolgelücke durch die günstige Arbeitsmarktsituation für qualifizierte Fach- und Führungskräfte.

Hinzu kommen ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die durch ein hohes Preisniveau im Energiesektor, deutliche Preissteigerungen bei Roh- und Grundstoffen sowie Lieferengpässe gekennzeichnet sind. Die umfangreiche Bürokratie – und die damit verbundene Regulierungsdichte – ist ein Hemmschuh für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolgen.

Gewaltige Herausforderungen – entschlossenes und zeitnahes Handeln notwendig

Die Herausforderung, das Blatt zum Besseren zu wenden, ist gewaltig: In Baden-Württemberg stehen bis 2026 rund 27.000 Unternehmen zur Nachfolge an. „Werden keine Fortführenden gefunden, droht diesen Unternehmen in letzter Konsequenz die Schließung. Besorgniserregend ist, dass 28 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer, bei denen eine Nachfolge ansteht, selbst eine Schließung in Erwägung ziehen. Der Beratungsbedarf ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Ein Beratungsförderprogramm des Landes für Übergeber ist daher dringend erforderlich. Ein entschlossenes und zeitnahes Handeln der Politik ist unerlässlich“, betont Elke Döring. So müssten, neben passender Förderung, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen attraktiver und verlässlicher gestaltet werden, um die Option der Nachfolgegründung attraktiver zu machen. Dazu seien unter anderem digitale und schlanke Antrags- und Bewilligungsverfahren sicherzustellen und der Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten zu erleichtern.

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