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PRESSEMITTEILUNGEN

Der BWIHK ist Medienpartner für Zeitungen und Zeitschriften sowie Online-Angebote mit Schwerpunkt Baden-Württemberg. Aber auch bundesweit und international finden unsere Pressemeldungen und –services Beachtung. Lesen Sie hier unsere neuesten Meldungen.

    BWIHK – Dr. Susanne Herre: Die Chancenkarte darf nicht noch mehr Bürokratie nach sich ziehen

    PRESSEINFORMATION 39 | 2024 – 29. MAI 2024

    Zumeldung zum Start der Chancenkarte 

    Am 1. Juni tritt mit der Chancenkarte eine weitere Vereinfachung zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. „Die Fachkräfteproblematik ist nach wie vor Top-Thema unserer Betriebe, wie auch die aktuelle BWIHK-Konjunkturumfrage bestätigt“, sagt Dr. Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart, die im BWIHK für das Thema Fachkräfte federführend ist. Rund die Hälfte der befragten Unternehmen nennen den Fachkräftemangel (57 Prozent) als Geschäftsrisiko. „Als einen Baustein setzten daher viele Unternehmen aus allen Branchen auf die Zuwanderung und Beschäftigung von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland. Vereinfachungen an dieser Stelle sind daher richtig und wichtig – wir befürworten die mit der Chancenkarte verbundenen Erleichterungen. Es ist gut, dass Menschen bereits ohne feste Jobzusage zur Arbeitssuche ins Land kommen können, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Somit stehen die Arbeitskräfte dann auch umso schneller dem Arbeitsmarkt zur Verfügung.“

    Bedenken bereitet den IHKs jedoch das komplizierte Verfahren. „Die Prüfschritte für die Behörden bei der Chancenkarte sind enorm“, sagt Herre. „Wir haben daher große Sorge, dass die ohnehin überlasteten Ausländerbehörden noch mehr Bürokratie obendrauf bekommen. Hierbei wäre es wichtig, Verfahren weiter zu entschlacken, die Anzahl zu reduzieren und die Prüfschritte bei den Behörden auf das Nötigste zu beschränken.“ Auch der versprochene zügige Aufbau der zentralen Landesagentur für Zuwanderung von Fachkräften (LZF) könnte hier unterstützen.

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    BWIHK-Präsident Erbe: Begrüßenswerte, aber längst überfällige Maßnahme

    PRESSEINFORMATION 38 | 2024 – 23. Mai 2024

    Zumeldung: Land fördert attraktives MINT-Studium

    Christian O. Erbe begrüßt als BWIHK-Präsident grundsätzlich die gerade angekündigte Förderung ‚Future Engineers‘ der Landesregierung für MINT-Studiengänge. Allerdings betont er dazu: „Diese Maßnahme ist längst überfällig, denn auf die Problematik fehlender MINT-Fachkräfte und einer entsprechenden auch politischen Fokussierung haben wir schon häufig hingewiesen. Dass der Fachkräftemangel gerade im MINT-Bereich nicht nur den Umsatz unserer Unternehmen schwächt, sondern genauso die Innovationskraft unseres Landes gefährdet, zeigen unsere Umfragen fortlaufend auf. Es ist besorgniserregend, dass im IHK-Innovationsreport 38 Prozent aller befragten Unternehmen für BW angeben, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE) im Ausland aufbauen zu wollen, um ihre Innovationsfähigkeit zu steigern. Von Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden sind es sogar 66 Prozent. Das sind deutliche Anzeichen für die Verlagerung unternehmerischer FuE – und was einmal weg ist, kommt schwerlich wieder. Deshalb ist es gut, dass das Land jetzt auch reagiert. Mit der Initiative ‚Future Engineers‘ zeigt die Landesregierung, dass sie die Zeichen der Zeit erkennt und in die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg investiert. Der BWIHK wird diesen Prozess aktiv begleiten und unterstützen.“

    Laut Erbe ist die gezielte Förderung der MINT-Fächer ein entscheidender Schritt, um den Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften zu decken und die Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs zu sichern. „Unsere aktuelle BWIHK-Konjunkturumfrage zeigt klar, dass die Erwartungen für die Südwestwirtschaft weiterhin düster sind. Und gerade ohne genügend qualifizierte Fachkräfte können die Unternehmen ihr Potenzial nicht ausschöpfen“, so Erbe weiter. Der BWIHK-Präsident fordert daher eine nachhaltige und langfristige Unterstützung für Bildungseinrichtungen und Unternehmen, um die Attraktivität von MINT-Studiengängen und Berufen zu steigern. „Nur so können wir den Herausforderungen des digitalen Wandels und der technologischen Entwicklung sowie der Abwanderung von Wertschöpfung erfolgreich begegnen.“

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    BWIHK-Präsident Erbe: Kein Aufschwung ohne Investitionen – jeder siebte Betrieb hat bereits Inlands- zu Gunsten von Auslandsinvestitionen gestrichen

    PRESSEINFORMATION 37 | 2024 – 21. Mai 2024

    Konjunkturumfrage Frühsommer 2024

    Die landesweite IHK-Konjunkturumfrage, an der sich im April 3.327 Unternehmen jeder Größe und Branche beteiligt haben, zeigt: Die Lagebewertungen der Südwestwirtschaft haben sich im Frühsommer weiter verschlechtert. Die Geschäftserwartungen bleiben düster. „Der Trend zur Stagnation scheint in Baden-Württemberg ungebrochen. Viele Weltmärkte zeigen derzeit Zeichen des Aufschwungs, aber die Bremsen unserer Konjunktur sitzen fest. Den Unternehmen fehlen weiter Impulse für einen Aufschwung“, fasst BWIHK-Präsident Christian O. Erbe, die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage zusammen.

    Insgesamt hat die Südwestwirtschaft nach wie vor mit handfesten strukturellen Herausforderungen zu kämpfen, berichtet Erbe und nennt insbesondere den Fachkräftemangel sowie die hohen Kosten am Standort für Energie, Personal und Finanzierung. „Hinzu kommen die Belastung durch bürokratische Vorgaben, Unsicherheiten durch eine unberechenbare Wirtschaftspolitik und eine hohe Steuerlast. Unter all dem leiden Investitionsbereitschaft und die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen."

    Lage und Erwartungen bleiben trüb

    Bei Bewertung der aktuellen Geschäftslage setzt sich der Abwärtstrend der letzten Jahre fort: Nur noch 31 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre Lage als „gut“ (3 Prozentpunkte weniger als im Januar dieses Jahres und 10 Prozentpunkte weniger als im Frühsommer 2023), 18 Prozent als „schlecht“ (eine Zunahme von 2 Prozentpunkte zur Vorumfrage und 10 Prozentpunkte zur Vorjahresumfrage). [...]

    Die Geschäftserwartungen der Südwestwirtschaft verbessern sich leicht, bleiben aber insgesamt negativ und liegen weit unter dem langjährigen Mittelwert. [...]

    Geschäftsrisiken bleiben zahlreich und im Ranking unverändert – Sorgen um Inlands- und Auslandsnachfrage steigen

    „Zusammengefasst sind die Aussichten der hiesigen Wirtschaft bedrückend. Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage müssen jetzt ein deutlicher Weckruf für die deutsche wie auch europäische Politik sein“, stellt Christian Erbe klar. „Die strukturellen Probleme belasten unsere Unternehmen weiterhin und dämpfen zusammen mit steigender Bürokratie und der Verunsicherung über die unstete Wirtschaftspolitik die Nachfrage nach Investitions- wie Konsumgütern bedenklich.“ Das spiegelt sich auch in den Antworten der Unternehmen auf die Frage nach ihren größten Geschäftsrisiken wider. [...] Das meistgenannte Risiko für Südwestunternehmen bleibt – mit einem Anstieg um 2 auf nun 66 Prozent der Nennungen – die schwache Inlandsnachfrage. [...] Aufgrund der schwächelnden Weltwirtschaft, neuer bürokratischer Hürden im Außenhandel und der insgesamt nachlassenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen hat auch die Sorge um die Auslandsnachfrage leicht zugelegt und betrifft nunmehr 26 Prozent der Gesamtwirtschaft.

    Rund die Hälfte der Befragten nennen Fachkräftemangel (57 Prozent nach 59 Prozent zu Jahresbeginn 2024), Arbeitskosten (53 Prozent nach 54 Prozent) und Energiepreise (46 Prozent nach 51 Prozent) als Geschäftsrisiken. Weiterhin bereiten die politischen Rahmenbedingungen mit überbordendender Bürokratie, fehlender Verlässlichkeit und ausbleibenden Wachstumsimpulsen mehr als jedem dritten Unternehmen große Sorgen (37 Prozent nach 38 Prozent im Januar) – vor einem Jahr traf dies noch nur auf knapp jedes fünfte Unternehmen zu (21,4 Prozent).

    Investitionen rückläufig

    „Die schwächelnde Konjunktur gepaart mit den frustrierenden Rahmenbedingungen hemmen auch Investitionspläne im Inland“, bedauert BWIHK-Präsident Erbe. 31 Prozent der investierenden Südwestunternehmen haben vor, ihre Investments in Deutschland zu verringern, und nur noch 25 Prozent planen eine Erhöhung. Damit setzt sich nach einer kurzen Erholung im Sommer 2023 der Negativtrend bei den Investitionsabsichten fort. [...]

    Erbe: Verlagerung ins Ausland stoppen – Kein Aufschwung ohne Investitionen

    Besonders alarmierend: Die Industrie investiert überwiegend in Ersatzbedarf (67 Prozent), Rationalisierung (50 Prozent) und Digitalisierung (47 Prozent). Die Investitionen für Expansionen im Inland (23 Prozent) und die Investitionen in die für künftige internationale Wettbewerbsfähigkeit dringend benötigten Innovationen (35 Prozent) sind deutlich abgeschlagen. „Dazu kommt, dass angesichts von Konjunkturschwäche und hausgemachter Verunsicherung nicht nur Investitionen zurückgestellt werden – ein Teil der Budgets fließt stattdessen in Standorte im Ausland“, so Erbe. [...] „Hier muss Deutschland endlich handeln und seine hausgemachten Konjunkturbremsen lösen. Denn ohne Impulse für Wachstum und eine unterstützende, verlässliche Wirtschaftspolitik gibt es keine Wettbewerbsfähigkeit, keine Investitionen, kein Wachstum und letztlich keine Zukunft – weder für unsere Wirtschaft noch für unser Land. [...]“

    Die komplette PM finden Sie mit einem einfachen Klick ins Fenster "Download" rechts als PDF.  Weitere Infos zur Konjunktur in BW und den Regionen samt informativen Highcharts sowie das interaktive Konjunkturboard haben wir im Bereich Service-Konjunktur für Sie aufbereitet. Ein Blick dort lohnt sich.