BWIHK

PRESSEMITTEILUNGEN

Der BWIHK ist Medienpartner für Zeitungen und Zeitschriften sowie Online-Angebote mit Schwerpunkt Baden-Württemberg. Aber auch bundesweit und international finden unsere Pressemeldungen und –services Beachtung. Lesen Sie hier unsere neuesten Meldungen.

    BWIHK fordert Verschiebung der Mautausweitung für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen

    PRESSEINFORMATION 42 | 2024 – 11. Juni 2024

    Mit Sorge blicken die baden-württembergischen Unternehmen auf den 1. Juli 2024, an dem rund 220.000 zusätzliche Fahrzeuge bundesweit mautpflichtig werden. „Zahlreiche Betriebe hofften zurecht auf eine mögliche Ausnahmegenehmigung, wurden jedoch vom Bund zu lange im Unklaren gelassen. Das hat zur Folge, dass die Unternehmen sich nicht rechtzeitig auf den Stichtag vorbereiten konnten. Der Starttermin muss verschoben und bei der Umsetzung der Maut muss nachgebessert werden“, so Dr. Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der IHK-Rhein-Neckar, die im BWIHK in Verkehrsfragen federführend ist.

    Ab dem 1. Juli sollen Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen Maut zahlen. Doch die geplante Ausweitung ist bürokratisch, schlecht vorbereitet und kommt zur Unzeit. Die Politik möchte vor allem diejenigen zur Kasse bitten, die die Straßen besonders intensiv nutzen. Service- und Werkstattwagen von Handwerkern und handwerksähnlichen Dienstleistern profitieren. Doch der Teufel steckt im Detail: „Die Idee ist zwar richtig, die Umsetzung jedoch mangelhaft. Wenn ein Garten- und Landschaftsbauer eine Sandsteinmauer saniert, muss dieser Maut zahlen. Ein Maurer, welcher dieselbe Tätigkeit ausführt, ist jedoch mautbefreit. Das ist schwer nachvollziehbar“, so Nitschke. Der Hintergrund: Die Abgrenzung zwischen handwerksähnlichen und anderen Tätigkeiten ist unklar. Eine Liste der von der Abgabe befreiten Tätigkeiten wurde erst vor wenigen Wochen finalisiert, viele Unternehmen konnten noch kein Mautgerät im Fahrzeug installieren lassen.

    „Inmitten einer Konjunkturflaute ist die Einführung zusätzlicher Kosten von 11 bis 25 Cent pro Kilometer eine erhebliche Belastung. Dies trifft kleine und mittelständische Betriebe besonders hart, die bereits heute mit zahlreichen Kostensteigerungen konfrontiert sind“, warnt Nitschke. „Viele Unternehmen sind nicht ausreichend informiert und werden überrascht sein, wenn sie nach dem 1. Juli erstmals kontrolliert werden.“

    Der BWIHK fordert Nachbesserungen und eine Verschiebung des Mautstarts. Die Mautausweitung verursacht viel Aufwand, bringt aber nur wenig Nutzen. „Unsere Infrastruktur ist marode und benötigt viel Geld. Die neue Maut leistet dazu im Vergleich zum Schwerlastverkehr einen vergleichsweise geringen Beitrag“, so Nitschke. Daher sei es sinnvoll, den Unternehmen in der aktuellen Rezession entgegenzukommen und bestehende Schwächen zu beheben. „Für die Wirtschaft käme eine Entlastung zur richtigen Zeit, die Politik muss sich bewegen“, appelliert Nitschke.

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    Catena-X: Chance für digitale Vorreiterrolle in der automobilen Wertschöpfung – IHK-Info-Angebot und IHK-Auftaktveranstaltung am 25. Juni in Stuttgart geben Überblick

    PRESSEINFORMATION 41 | 2024 – 05. Juni 2024

    BWIHK – Wolfgang Grenke: Wirtschaft und Politik müssen Catena-X als Chance für Baden-Württemberg begreifen und die Automobilbranche bei der digitalen Transformation weiter nach Kräften unterstützen.

    Mit finanzieller Unterstützung vom Bund und EU hat ein Konsortium aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Multiplikatoren unter dem Dach des Trägervereins Catena-X Automotive Network e.V. in den letzten drei Jahren einen Ansatz für den ersten offenen und kollaborativen Datenraum für die Automobilindustrie entwickelt.

    „Die Transformation einer unserer Schlüsselbranchen ist in vollem Gange. Die Herausforderungen für die Automobilindustrie sind vielfältig: Nachhaltigkeitsziele erreichen, Versorgungssicherheit gewährleisten, Qualität verbessern, Komplexität und Kosten reduzieren“, beschreibt Wolfgang Grenke, Präsident der IHK Karlsruhe, welche im BWIHK in Technologiefragen federführend ist, die aktuelle Situation. „Catena-X gibt Antwort darauf, wie die automobile Wertschöpfungskette durch eine neue Form der Datenkollaboration nachverfolgbar, nachhaltig und widerstandsfähig werden kann“, erklärt Grenke.

    „Catena-X ermöglicht den durchgängigen digitalen Informationsfluss über die gesamte Wertschöpfungskette. So wird die Nachverfolgung von Fahrzeugbauteilen über ihren Lebenszyklus möglich – von der Rohstoffbeschaffung bis hin zum Recycling. Auch die Wiederverwertung von Komponenten oder die Bestimmung und Optimierung der CO2-Fußabdrücke auf Basis lieferantenspezifischer Werte lassen sich präziser planen und bestimmen. Die Digitalisierung der Prozesse ermöglicht zudem Freiräume bei der Allokation von Kapazitäten oder für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle“, ergänzt Andreas Kottmann von der BMW Group und Leiter Transfer und Kommunikation im Konsortialprojekt Catena-X.

    Chance auf internationalen Standard

    „Während im Endverbraucher- und Privatkunden-Geschäft (B2C) die digitalen Standards der Datenökonomie im Wesentlichen von den große Plattformanbietern aus Amerika und China gesetzt sind, gibt es das im industriellen Umfeld zwischen den Unternehmen (B2B) international in dieser Form noch nicht. Catena-X ist für Deutschland und Europa eine große Chance, als Erste einen weltweiten Standard für eine echte Datenökonomie im Industrieumfeld zu setzen“, so Grenke weiter.

    Digitales IHK-Infoangebot und Ganztages-Veranstaltung am 25. Juni

    „Um Unternehmen, und insbesondere kleine und mittlere Zulieferbetriebe an Catena-X heranzuführen, haben die baden-württembergischen IHKs zusammen mit dem Catena-X-Konsortium ein digitales IHK-Informationsangebot geschaffen. Dort gibt es die wichtigsten Informationen im Überblick – von den Grundlagen über das Onboarding und Fördermöglichkeiten bis hin zu Erklärvideos, Online-Schulungen und Ansprechpartnern“, führt Dr. Stefan Senitz, Referent und Federführer Technologie bei der IHK Karlsruhe, aus. Die Internetadresse lautet: www.produktentwicklung.ihk.de/catena-x

    Weiter findet am 25. Juni ab 10 Uhr bei der IHK Region Stuttgart eine ganztägige kostenfreie Info-Veranstaltung der baden-württembergischen IHKs statt. „Unternehmen, Entwickler und Berater erfahren, welche Herausforderungen aus dem Arbeitsalltag durch Catena-X gelöst werden können. Was Sie tun müssen, um dabei zu sein, und wer die Köpfe hinter dem Daten-Ökosystem sind. Zusätzlich gibt es eine Infolandschaft mit zahlreichen Ausstellern rund um Catena-X, eine gute Gelegenheit zum Networking und für neue Kontakte“, erklärt Holger Triebsch, Leiter der Abteilung Industrie | Innovation | Infrastruktur bei der IHK Region Stuttgart, das Konzept der Veranstaltung.

    Anmeldung und Programm: https://ihk.de/stuttgart/catena-x/.

    Wirtschaft und Politik müssen an einem Strang ziehen

    „Wir freuen uns, dass wir zusammen mit dem Catena-X Automotive Network e.V. als Partner ein umfassendes und praxisnahes Informationsangebot für unsere Betriebe auf die Beine stellen konnten. Jetzt ist es wichtig, dass Wirtschaft und Politik gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Potenziale, die Catena-X für Baden-Württemberg bietet, bestmöglich zu nutzen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der von der Landespolitik bereits vor einiger Zeit ins Leben gerufene Strategiedialog Automobilwirtschaft hier eine gute Plattform ist“, betont Grenke abschließend.

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    Appell der Spitzen von BWIHK und CCI Grand Est zur Europawahl am 9. Juni

    PRESSEINFORMATION 40 | 2024 – 04. Juni 2024

    BWIHK – P Erbe: Jede Stimme entscheidet mit, ob Europa weiter ein zentraler Anker für gemeinsame Stabilität, Sicherheit und wirtschaftlichen Wohlstand ist

    CCI Grand Est – P Hasseler: Trotz vieler Herausforderungen kann die EU als starkes Ganzes ökonomisch vorne mitspielen und die Zukunft von fast 450 Millionen Menschen sichern

    Die neueste Auswertung des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) zum IHK-EU-Unternehmensbarometer, wie auch die Unternehmensbefragungen und die Vorschläge der französischen IHKs für Europa, deren Ergebnisse vor wenigen Wochen vorlagen, zeigen: Die Betriebe haben weiterhin großes Vertrauen in den Standort Europa – sowohl im Sinne eines ökonomischen Vorteils als auch für Sicherheit und politische Stabilität. Vor diesem Hintergrund appellieren BWIHK-Präsident Christian O. Erbe und Jean-Paul Hasseler, Präsident der französischen Chambre de Commerce et de l‘Industrie (CCI) Grand Est, gemeinsam zur Übernahme persönlicher Verantwortung für die Zukunft der Union und des Wirtschaftsstandorts Europa: „Die EU hat Millionen Menschen wirtschaftliche Perspektiven, Sicherheit und Stabilität gebracht – sie war und ist ein Erfolgsmodell. Gerade der europäische Binnenmarkt oder internationale Handels- und Investitionsabkommenden bieten einen entscheidenden Mehrwert für unsere Unternehmen. Diese Vorteile können mit der Wahl sichergestellt werden, wenn jede und jeder Berechtigte im gemeinsamen Sinn von seinem Wahlrecht auch Gebrauch macht.“

    Obwohl die Wirtschaft der EU weiter Vertrauen und Zuversicht schenkt, gibt die Mehrheit der im Rahmen des Beitrags der CCI France und des IHK-EU-Unternehmensbarometers befragten Betriebe an, dass die Gemeinschaft im globalen Blick an Bedeutung eingebüßt hat und dass es notwendig ist, massiv in innovative Projekte und Spitzentechnologien zu investieren. Gerade mit Blick auf die enge Zusammenarbeit und die stark vernetzten Wirtschaftsbeziehungen zwischen Baden-Württemberg und der Region Grand Est fügt BWIHK-Präsident Erbe an: „Dies zeigt für mich ganz klar: Jede Stimme entscheidet mit, ob Europa zentraler Anker für gemeinsame Stabilität, Sicherheit und wirtschaftlichen Wohlstand bleibt. Denn wir stehen nicht nur im harten Wettbewerb mit Nordamerika und Asien, wo immer mehr Lead-Themen besetzt werden und die Innovationsgeschwindigkeit ansteigt. Auch innerhalb Europas wird durch wachsende nationalistische Tendenzen Druck auf das ‚Geschäfts- und Gesellschaftsmodell Europa‘ und die starken wirtschaftlichen Verflechtungen und Errungenschaften aufgebaut.“ CCI-Präsident Hasseler ergänzt: „Ein Nein zu Europa bedeutet auch, den gemeinsamen Wohlstandskurs zu verlassen und seinem eigenen Land damit zu schaden. Wie wichtig und förderlich im weltweiten Wettbewerb die gemeinsame Währung, der Zugang zu europäischen Märkten, die politische Stabilität und die Sicherheit des Kontinents waren und in Zukunft weiter sind, zeigt uns deutlich der Misserfolg des Brexit auf – der ist alles andere als die versprochene Erfolgsgeschichte und dient uns als mahnendes Beispiel. Trotz vieler Herausforderungen kann die EU deshalb als starkes Ganzes ökonomisch vorne mitspielen und die Zukunft von fast 450 Millionen Menschen sichern.“

    Ein gemeinsames Zeichen für diesen wichtigen Kurs haben der BWIHK und die CCI Grand Est bereits im Herbst 2023 mit der Erneuerung ihres Technologieabkommens auf dem Wirtschaftsgipfel BW-EU in Brüssel gesetzt. „Es hat zum Ziel, die Zusammenarbeit der beiden Regionen zu intensivieren und fokussiert dabei vor allem gemeinsame Ansätze für Unternehmen, die Dekarbonisierung der Wirtschaft in der Region Grand Est und in BW voranzutreiben“, so BWIHK-Vizepräsident Thomas Conrady, der die deutsch-französische Partnerschaft im BWIHK-Vorstand inhaltlich begleitet.

    Bei aller Bedeutung des Gemeinsamen für und in der EU, mahnen Erbe und Hasseler auch die lange Aufgabenliste für die kommende Legislaturperiode an: „Um die Resilienz und internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe auch zukünftig wahren zu können, brauchen wir dringend eine konsistente und umfassende Antwort auf Programme wie den amerikanischen Inflation Reduction Act (IRA). Darüber hinaus muss die Regulierungsagenda an die Wirtschaftsagenda angepasst werden, um Raum für Innovation zu schaffen. Zu diesem Zweck sollten die Mitgliedstaaten EU-Richtlinien nicht übermäßig in nationales Recht umsetzen. Sie sollten sich auf eine Mindestumsetzung beschränken mit dem Ziel, die Anwendung übermäßiger Normen zu vermeiden und so die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhalten. Gegenwärtig müssen grundlegende Fragen wie eine gemeinsame Energieversorgung und die Reform der Förderpolitik für Wirtschaftsstandorte, die sich im Umbruch befinden, gestärkt und verbessert werden. Die Europäische Kommission sollte sich in der nächsten Legislaturperiode darauf konzentrieren, den Schwerpunkt auf die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität Europas zu legen – ein Europa, das zukunftsorientiert und global ausgerichtet ist und die Bedürfnisse der Unternehmen mit den Wünschen der Bürger in Einklang bringt.“

    Info CCI Grand Est

    Die IHK Grand Est vereint 7 regionale IHKs in 10 Départements. Sie entwickelt und setzt gemeinsam mit diesen eine Strategie um, die auf gemeinsamen Prioritäten beruht und im Dienste der Unternehmen und der Wirtschaftsstandorte steht. Die Strategie der IHK Grand Est wird von den gewählten Unternehmens-Vertretern des gesamten Gebiets getragen. Ihre Agenda, unterstützt die Nähe der IHKs zu den Unternehmen und ihre Effizienz. Die IHKs sind im Bereich der Entwicklung des Unternehmertums, der beruflichen Bildung und der Trägerschaft von Infrastrukturen aktiv und engagieren sich besonders bei der Förderung des ökologischen und des digitalen Wandels sowie der Transformation zum Wohl aller Wirtschaftsakteure, mit denen sie täglich interagieren.

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