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PRESSEMITTEILUNGEN

Der BWIHK ist Medienpartner für Zeitungen und Zeitschriften sowie Online-Angebote mit Schwerpunkt Baden-Württemberg. Aber auch bundesweit und international finden unsere Pressemeldungen und –services Beachtung. Lesen Sie hier unsere neuesten Meldungen.

    Aktuelle IHK-Zahlen für Baden-Württemberg: Unternehmensnachfolge bleibt eine der größten Herausforderungen 

    PRESSEINFORMATION 45 | 2024 – 02. JuLI 2024

    Report Unternehmensnachfolge 2024 

    In den nächsten fünf Jahren stehen bundesweit mehr als 250.000 Unternehmen mangels Nachfolge vor dem Aus. Die Lage in Baden-Württemberg ist weiterhin angespannt und bleibt auf dem Tiefststand-Niveau, das vergangenes Jahr erstmals erreicht wurde. Wie der aktuelle DIHK-Report Unternehmensnachfolge zeigt, wird es für Unternehmen immer schwieriger, eine Nachfolgeregelung zu finden. Einer der Gründe ist die demografische Entwicklung.

    Laut DIHK-Umfrage kommen bundesweit drei nachfolgesuchende Unternehmen auf einen Interessenten. Besonders alarmierend ist die Lage aber in Baden-Württemberg, denn hier ist das Verhältnis unverändert fünf zu eins. „Das wird enorme Folgen für die baden-württembergische Wirtschaft haben. Die Bedeutung der Unternehmensnachfolge erstreckt sich über verschiedene Dimensionen der Gesamtwirtschaft: Eine erfolgreiche Nachfolge sichert nicht nur das Unternehmen, sondern auch dessen Beitrag zur regionalen Wirtschaft, sei es durch Steuereinnahmen, die Unterstützung lokaler Wertschöpfungsketten, den Erhalt von Ausbildungsplätzen oder soziales Engagement“, verdeutlicht Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, die im BWIHK für den Bereich Gewerbeförderung federführend ist.

    Demografie trifft auf günstigen Arbeitsmarkt für Fachkräfte und ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen

    Die geburtenstarken Unternehmergenerationen der 50er und 60er Jahre treten zunehmend in den Ruhestand. Aufgrund der demografischen Entwicklung stehen den ausscheidenden Unternehmerinnen und Unternehmer immer weniger jüngere gründungsstarke Generationen gegenüber. Verschärft wird die wachsende Nachfolgelücke durch die günstige Arbeitsmarktsituation für qualifizierte Fach- und Führungskräfte.

    Hinzu kommen ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die durch ein hohes Preisniveau im Energiesektor, deutliche Preissteigerungen bei Roh- und Grundstoffen sowie Lieferengpässe gekennzeichnet sind. Die umfangreiche Bürokratie – und die damit verbundene Regulierungsdichte – ist ein Hemmschuh für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolgen.

    Gewaltige Herausforderungen – entschlossenes und zeitnahes Handeln notwendig

    Die Herausforderung, das Blatt zum Besseren zu wenden, ist gewaltig: In Baden-Württemberg stehen bis 2026 rund 27.000 Unternehmen zur Nachfolge an. „Werden keine Fortführenden gefunden, droht diesen Unternehmen in letzter Konsequenz die Schließung. Besorgniserregend ist, dass 28 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer, bei denen eine Nachfolge ansteht, selbst eine Schließung in Erwägung ziehen. Der Beratungsbedarf ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Ein Beratungsförderprogramm des Landes für Übergeber ist daher dringend erforderlich. Ein entschlossenes und zeitnahes Handeln der Politik ist unerlässlich“, betont Elke Döring. So müssten, neben passender Förderung, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen attraktiver und verlässlicher gestaltet werden, um die Option der Nachfolgegründung attraktiver zu machen. Dazu seien unter anderem digitale und schlanke Antrags- und Bewilligungsverfahren sicherzustellen und der Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten zu erleichtern.

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    BWIHK-Vize Claus Paal: Bürokratie und Rechtsunsicherheit bedrohen Praktikumslandschaft

    PRESSEINFORMATION 44 | 2024 – 12. Juni 2024

    Zumeldung zur Debatte im Landtag über eine europäische Praktikumsrichtlinie

    „Keine drei Tage nach der Europawahl beschäftigt sich der Landtag von Baden-Württemberg mit dem nächsten Regelwerk aus Brüssel. Es kommt Vorhaben nach Vorhaben, als hätte es nie Kritik an der mittlerweile maßlosen Regulierungsdichte und der Bürokratiebelastung gegen“, sagt BWIHK-Vizepräsident Claus Paal, der auch Präsident der für rechtliche Fragen im BWIHK federführenden IHK Region Stuttgart ist. Aus Paals Sicht könnte die geplante Richtlinie zu einem massiven Rückgang von Praktikumsplätzen führen. „Das hätte nicht nur negative Auswirkungen auf die Unternehmen, denen potenzielle Fachkräfte entgehen, sondern auch auf junge Menschen, die auf Praktika angewiesen sind, um wichtige Berufserfahrungen zu sammeln.“

    Für Paal ist die Richtlinie, die derzeit vom Europäischen Rat und Parlament verhandelt wird, ein weiteres Beispiel dafür, dass Vieles an der EU-Gesetzgebung gut gemeint ist, in der Umsetzung aber zu massiven Mehrbelastungen für Unternehmen führt. „Das ist bei der Fülle an Vorhaben und Gesetzen für die Betriebe mittlerweile nicht mehr zu schultern“, so der BWIHK-Vizepräsident. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verhinderung von Diskriminierung bei der Bezahlung von Praktikantinnen und Praktikanten und die umfangreichen Informationspflichten in Stellenausschreibungen und gegenüber den Behörden wegen eventueller Scheinpraktika würden zu weiteren finanziellen Belastungen und hohem bürokratischem Aufwand führen. Darüber hinaus sei die Richtlinie in vielen Punkten zu unkonkret. So benötige etwa der Begriff des Praktikums und der Praktikantinnen und Praktikanten dringend einer eindeutigen Definition, um Rechtsunsicherheit zu vermeiden. Auch die vorgesehenen Haftungsregelungen würden Risiken für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bergen. Die Einführung eines Rechts auf Wiedergutmachung und Entschädigung für Praktikantinnen und Praktikanten sowie eine Beweislastumkehr bei Kündigung oder gleichwertigen Maßnahmen könnten Unternehmen einem erhöhten Haftungsrisiko aussetzen.

    „Wir appellieren an die EU, die Bedenken der Wirtschaft ernst zu nehmen und die geplante Richtlinie sorgfältig zu überprüfen“, fordert Paal. „Und wir hoffen, dass die Landesregierung ihren Einfluss hier geltend macht. Denn wenn überhaupt, dann brauchen wir eine ausgewogene Regelung, die sowohl den Bedürfnissen der Unternehmen als auch der jungen Generation gerecht wird. Sonst bring das beste Vorhaben nichts.“

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    BWIHK: EM ist gute Gelegenheit, einmal mehr Weltoffenheit, Lebens- wie Standortqualität und Gastfreundschaft aufzuzeigen – positive Stimmung wird dem ganzen Land guttun

    PRESSEINFORMATION 43 | 2024 – 11. Juni 2024

    „Die positive Stimmung wird dem gesamten Land und vor allem der Tourismusbranche guttun“, prognostiziert Tourismusexpertin Elke Schönborn von der im BWIHK in Tourismusfragen federführenden IHK Nordschwarzwald.

    Gerade die Tourismusbranche im Südwesten hofft auf Impulse

    „Dass die Landeshauptstadt Stuttgart als Austragungsort sehr profitieren wird, liegt auf der Hand. Ich gehe davon aus, dass viele Fußballfans auch das Land erkunden. Dazu kommen die Public Viewing Events von Kommunen und Gastronomen rund um die Europameisterschaft. Dies macht Fußball als größtes Schaufenster in der Welt des Sports zu einer guten Gelegenheit für alle Gastgeber in den Regionen, seien es Hotels oder die Gastro- und Freizeitbranche, vor allem in den Tourismusgebieten. So sind die bekanntesten Tourismusziele vom Spielort Stuttgart schnell zu erreichen“, Schönborn weiter. Dabei spiele vor allem dem Schwarzwald in die Karten, dass mit Spanien und Dänemark gleich zwei Nationalmannschaften hier ihre Quartiere aufgeschlagen haben. Die Iberer werden in Donaueschingen logieren, Deutschlands nördliche Nachbarn haben sich Freudenstadt ausgesucht.

    Die Tourismusexpertin ergänzt abschließend: „Die EM 2024 bietet so nach der WM 2006 einmal mehr die Chance, Weltoffenheit, die Lebens- wie Standortqualität und Gastfreundschaft, die unser Land, unsere Wirtschaft und vor allem den Tourismus von jeher auszeichnet, erneut Europa und auch der Welt zu zeigen. Das wäre dann über den Fußball hinaus ein gelungener Doppelpass für alle.“

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