BWIHK

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BWIHK IN DER PRESSE

    BWIHK IN DER PRESSE

    Zu den aktuellen Zahlen der Industrie-Auftragseingänge sagte BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke der Südwest Presse im Interview mit Wirtschaftsredakteurin Julia Kling:

    Das Statistische Bundesamt hat überraschend gute Zahlen der Industrieaufträge im Bund vermeldet – wie stellt sich die Lage der Industrie in Baden-Württemberg dar?

    „Auch für den Südwesten kann man einen gewissen Aufholkurs erkennen – wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass wir von einem Niveau kommen, dass noch tiefer als in der Weltfinanz- und Wirtschaftskrise ist! Der Aufgangseingang in der Industrie lag im Juni um mehr als 20 Prozent über den Aufträgen im Vormonat, die Produktion legte um sieben Prozent, der Umsatz um etwas über acht Prozent zu. Allerdings ist die Lücke im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch deutlich – insgesamt verbucht die Südwestindustrie im ersten Halbjahr 2020 preis- und arbeitstäglich bereinigt ein Auftragsminus von satten 15 Prozent verglichen mit den Zahlen von Halbjahr eins 2019. Die Produktion befindet sich um bald 13 Prozent unter Niveau des 2019-Monatsvergleichs, auf das erste Halbjahr betrachtet bei mehr als 15 Prozent. Der preisbereinigte Umsatz liegt mit bald zwölf Prozent im Minus zu 2019, wobei die negative Umsatzentwicklung mit rund 14 Prozent sowie über 16 Prozent sowohl von den Inlands- als auch Auslandskunden zweistellig negativ ausfällt. Das ist erfreulich, trotzdem ist die Lage zwischen den Industriezweigen höchst unterschiedlich. In unserer aktuellen Konjunkturumfrage gaben beispielsweise 60 Prozent der Hersteller von Investitionsgütern eine schlechte Lage an, bei den Konsumgüterherstellern sind das nur 30 Prozent. Insbesondere bei den Fahrzeugbauern meldeten uns mehr als 70 Prozent eine schlechte Situation der Geschäfte. Diese sind ja nicht nur von den Corona-Folgen herausgefordert, sondern genauso von der umfassenden Transformation. Zusammengenommen kann ich festhalten: Es gibt noch keinen Grund zur Entwarnung oder überschwänglicher Freude, sondern es gilt nach wie vor, von Monat zu Monat schauen und ein tiefes Tal zu überwinden, um überhaupt erst wieder ein Vorkrisenniveau zu erreichen.“

    Mit welcher weiteren Entwicklung rechnen Sie? Wie ist die Situation im Mittelstand?

    „Viel hängt vom weiteren Verlauf der Corona-Situation ab, die nach wie vor nicht unter Kontrolle ist. Gerade weltweit gestaltet sich die Situation von Kontinent zu Kontinent und Land zu Land höchst unterschiedlich. Dies wird sich so schnell auch nicht ändern lassen. Dabei muss man auch bedenken, dass Auftragseingänge noch lange kein Umsatz oder fertige und bezahlte Produkte sind. Das Produktionsniveau beim verarbeitenden Gewerbe liegt beispielsweise noch immer um über fünf Prozent unter Vorjahresniveau – im Maschinenbau z. B. bei minus neun Prozent. Wenn beispielsweise aufgrund sich verschlechternder Bedingungen wieder stockender Lieferketten oder erneut notwendig werdender Shutdowns die Aufträge nicht in Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden können, helfen sich füllende Auftragsbücher auch nicht weiter. Wenn Kunden beispielsweise noch recht gut durch die erste Welle gekommen sind und nun in ansteigende Geschäfte investieren mit Bestellungen, könnten diese noch immer der Pandemie zum Opfer fallen, wenn es wieder Einschränkungen von Geschäftstätigkeiten geben sollte. Wie es dann weitergeht, ist völlig offen – der Staat kann ja nicht ständig mit Konjunktur- und Anschubprogrammen helfen. Gerade beim Mittelstand hängt es sehr stark von der Branche ab, so dass sich keine pauschale Aussage treffen lässt. Auch wenn die Geschäfte zum Teil wieder gut angelaufen sind, können die erwirtschafteten Umsätze aufgrund der Corona-Regelungen oft nur in Relation zu Kosten und Aufwand gesetzt werden, was sich auf Gewinnmargen unter dem Strich klar auswirkt – wenn es diese gibt. Ein zweites Herunterfahren würde die Breite unserer Wirtschaft mehr als empfindlich treffen und diese Sorge bleibt quer über alle Branchen bestehen. Diese zurückhaltende Einstellung deckt sich mit den Rückmeldungen unserer Konjunkturumfrage. Nur 22 Prozent der Betriebe im Land rechnen mit einer schnelleren Verbesserung von Geschäft und Umsatz, etwa 44 Prozent aber gehen von einer langsameren Verbesserung aus. Auch auf die Beschäftigungs- und Investitionspläne der Unternehmen hat Corona deutliche Auswirkungen. Nur noch ungefähr elf Prozent der Betriebe wollen in den kommenden zwölf Monaten ihre Investitionen ausweiten, vor allem für Ersatzbedarf. Auch ist für den gleichen Zeitraum mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen, denn fast 40 Prozent der Südwestbetriebe wollen Beschäftigung abbauen und nur noch acht Prozent aufbauen. 52 Prozent der befragten Unternehmen nutzen derzeit die Kurzarbeit. Vor diesem Hintergrund hoffe ich auf weitere Zuwächse in allen Wirtschaftsbranchen und weitere Öffnungen, bleibe aber skeptisch, was die Wirtschaftsleistung angeht. Das Vorkrisenniveau werden wir wohl erst wieder Ende 2021, vielleicht auch im Laufe des Jahres 2022 erreichen können.“

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    Dem Staatsanzeiger BW sagte BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke zu den Sofortbürgschaften und Überbrückungshilfen des Landes:

    „Es ist gut, dass die
    Wirtschaftsministerin weitere Unterstützungsmaßnahmen
    auf den Weg gebracht hat, denn wir sind noch lange nicht über den Berg. Die jüngste Konjunkturumfrage der Kammern hat gezeigt, dass zwei Drittel der Betriebe im Land derzeit sinkende Umsätze verzeichnen. Liquiditätssicherung
    hat daher höchste Priorität."

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    Mit dem Titel "Grenke begrüßt EU-Entscheidung zu Corona-Hilfen" brachte die Schwäbische Zeitung am 9. Juli einen Kommentar von BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke zur Genehmigung der EU des deutschen Rettungsschirms - hier der volle Wortlaut:

    „Auch wenn die IHK-Organisation im Land keinen Zweifel gehabt hat, dass die EU die Rechtmäßigkeit des deutschen Konjunktur-Rettungsprogramm anerkennt, tut die Zustimmung zum vom Bund gewählten Weg gut. Denn ergänzend zu den eigenen Landeshilfen brauchen wir unbedingt den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) aus Berlin, damit die Südwestunternehmen ihre herausfordernden Aufgaben besser schaffen können. Es gilt, die eigene Geschäftskonjunktur wieder in Fahrt zu bringen, um Unternehmen und Arbeitsplätze zu sichern. Die nach wie vor unsichere globale Corona-Verbreitungslage, welche viele für unsere exportorientierte Wirtschaft wichtigen Absatzmärkte lähmt oder erneut einschränkt, lässt da wenig Planungsmöglichkeiten zu. Die aktuelle Corona-Sonderumfrage des heute veröffentlichten AHK World Business Outlook zeigt hier ein deutliches Bild – mehr als acht von zehn der befragten, international geschäftetreibenden Unternehmen erwarten Umsatzeinbrüche. Da branchenabhängig fast jeder zweite Euro in BW im Export umgesetzt wird, schafft dies einen eigenen Takt weiterer Unsicherheit und Absatzschwäche. Hier brauchen die Betriebe ohne Frage weitere Unterstützung. Wichtig ist aus unserer Sicht vor allem, dass das Programm jetzt zügig umgesetzt wird und die Mittel rasch und unbürokratisch fließen, wo sie dringend gebraucht werden.“

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