„Seit Beginn von Donald Trumps zweiter Amtszeit stehen Zölle wieer im Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik. Heute gelten neue Handelsbarrieren, morgen wieder andere. Eines ist sicher: Die aktuelle Ankündigung des US Präsidenten ist hart und wird nicht die letzte sein“, sagt Claus Paal, Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) und Präsident der IHK Region Stuttgart. „Das ist eine schlechte Nachricht für die exportorientierten Unternehmen in Baden-Württemberg. Denn eine verlässliche Planung wird dadurch unmöglich.“
Derzeit seien die USA der wichtigste ausländische Absatzmarkt für Waren aus dem Land. Doch bereits jetzt hinterlasse die Trumpsche Zollpolitik Spuren bei Wirtschaft und Verbrauchern. „Das Gespräch mit den USA zu suchen, ist immer wichtig, wenngleich die Chancen auf eine schnelle Einigung aktuell sicher nicht gut sind. Wir brauchen eine Neuausrichtung europäischer Politik“, fordert Paal. „Europa muss seine eigene Rolle im Welthandel stärken und gezielt Freihandelsabkommen mit Regionen auf der ganzen Welt vorantreiben, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind.“
Hier sieht der BWIHK-Vize vor allem die EU in der Pflicht. „Statt weitere Bürokratie aufzubauen, die unserer Wirtschaft auch noch schadet, muss die EU entschlossen und mit Tempo den Freihandel vorantreiben. Freihandelsabkommen dürfen nicht Jahrzehnte dauern. Das Beispiel Mercosur zeigt: Alles ist verhandelt, aber wir können trotzdem nicht starten. Das werden wir uns künftig nicht mehr leisten können.“
