Dem SWR in der Sendung ‚Aktuell BW‘ (20.12.2023) erläuterte BWIHK-Präsident Christian O. Erbe die Auswertung des IHK-Innovationsreports für Baden-Württemberg:
Innovationen sind ein wichtiges Fundament für die Wirtschaft. Viele Unternehmen im Land sehen die Bedingungen dafür aber zunehmend kritisch. Aus Sicht vieler baden-württembergischer Unternehmen haben sich die Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung im Land in den vergangenen Jahren spürbar verschlechtert. Das zeigt unser Innovationsreport. Die Unternehmen bewerten Standortfaktoren für Innovationen in BW im Durchschnitt mit der Note 3,1. „Das ist zwar etwas besser als die Note für ganz Deutschland (3,4)Allerdings können wir als starkes Innovationsland – gerade im internationalen Vergleich – damit absolut nicht zufrieden sein.“ Die Bewertung hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. So erhielt Baden-Württemberg als Innovationsstandort im Innovationsreport 2017 noch die Note 2,4 und 2020 die Note 2,75. „Dies zeigt, dass es für Unternehmen in wenigen Jahren erkennbar schwieriger geworden ist, Ideen in neue marktgängige Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. Beim global stetig zunehmenden Innovations- und Transformationsdruck ist das ein schlechtes Signal für die Wettbewerbsfähigkeit.“
Erbe betonte weiter: „Ob zahllose bürokratische Hürden im unternehmerischen Alltag, fehlende Fachkräfte oder Sorgen, was die Umsetzung der Energiewende betrifft – das Vertrauen vieler Betriebe in den Standort wird auf die Probe gestellt. Die Politik muss dem entschlossen entgegentreten. Ich erwarte daher, dass über die neu aufgekommenen Fragen beim Transformationsprozess ein frühzeitiger Dialog mit der Wirtschaft geführt wird. Das betrifft den Bund, aber auch die Landesregierung – unsere Betriebe müssen wissen, auf welche Rahmenbedingungen sie sich künftig einzustellen haben.“
