„Die Wohnraumknappheit ist ein echtes Problem im Land – fehlende, bezahlbare Wohnungen verschärfen den Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden, hemmen Zuwanderung beruflich Qualifizierter oder von Nachwuchstalenten und bremsen damit auch unternehmerische Innovation und Investitionen. Das schwächt die Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs zusätzlich, die ohnehin mit vielen strukturellen Nachteilen im internationalen Vergleich zu kämpfen hat“, betont Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg. Die IHK ist im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) in Sachen Wohnen und Bauen für alle zwölf IHKs federführend.
Die rückläufige Bautätigkeit und die schwierigen Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft erhöhten den Handlungsdruck zusätzlich, so Rentschler weiter. Es brauche jetzt mit Blick auf die neue Landesregierung nach der Wahl im März 2026 verlässliche, wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen, die den Wohnungsbau ankurbelten und eine günstigere Bauweise erleichterten. Dabei dürfe die Entwicklung von Wohnraum für Arbeits- und Fachkräfte aber nicht zulasten von Gewerbeflächen gehen. Deshalb bündelt das zwölfseitige Grundsatzpapier zentrale Handlungsfelder und formuliert konkrete Anforderungen für Landes- und Bundespolitik sowie die kommunale Ebene. Zu den Schwerpunkten zählen: Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung, strategische Flächenentwicklung und effiziente Flächenbereitstellung, Bürokratieabbau und entsprechende Baustandards, digitale Transformation der Bauwirtschaft sowie eine Stärkung der Marktmechanismen für mehr Investitionsanreize.
