DIHK-Report Unternehmensnachfolge – BW-Auswertung
Noch nie zuvor haben in Deutschland so viele Unternehmerinnen und Unternehmer eine Nachfolge gesucht – warum das so ist, steht im neuen DIHK-Report Unternehmensnachfolge.
Für Kirsten Hirschmann, Präsidentin der IHK Heilbronn-Franken, die im BWIHK in Sachen Gewerbeförderung und Unternehmensnachfolge federführend ist, sind die Zahlen weiter alarmierend. Deutschland gehen die Unternehmerinnen und Unternehmer aus. „Die Unternehmensnachfolge droht zum Wachstumshemmnis für den Mittelstand zu werden. Der DIHK-Report und unsere Zahlen in Baden-Württemberg zeigen klar: Immer mehr Übergaben scheitern an Bürokratie, Steuerlast und fehlenden Nachfolgerinnen und Nachfolgern. Wir IHKs unterstützen unsere Unternehmen, wo wir können – aber ohne klare politische Signale für weniger Hürden und mehr Anreize wird die Lücke weiter wachsen, statt sich zu schließen“, prophezeit Hirschmann.
Wie angespannt die Nachfolgesituation für kleine und mittlere Unternehmen ist, zeigt der neue DIHK-Report Unternehmensnachfolge 2025, basierend auf mehr als 50.000 persönlichen Kontakten, Beratungen und Informationsgesprächen der IHKs in Deutschland. Danach stehen in den kommenden zehn Jahren bundesweit bis zu 250.000 Betriebe zur Übergabe an. Ob sie alle einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin finden, ist mehr als ungewiss. Aktuell kommen bundesweit allein in den IHK-Beratungen auf rund 9.600 übergabewillige Unternehmerinnen und Unternehmer lediglich 4.000 Übernahmeinteressierte. Damit hat sich das Verhältnis seit 2019 nahezu verdoppelt. In Baden-Württemberg ist die Zahl der Nachfolgeinteressierten gestiegen. Somit hat sich das Verhältnis gegenüber dem Vorjahr verbessert, liegt mit 2,5 zu 1 aber immer noch leicht über dem Bundesdurchschnitt (2,4 zu 1).
Die IHKs empfehlen Unternehmerinnen und Unternehmern, die Nachfolge frühzeitig anzugehen. Unterstützung dabei gibt es von den IHK-Beraterinnen und -Beratern. Landesweit wurden 2024 mit Beratungsgesprächen sowie Veranstaltungen und verschiedenen anderen Formaten fast 3.500 Übergeberinnen und Übergeber erreicht – ein Plus von 52 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
