Wenn in der Adventszeit die Restaurants und Weihnachtsmärkte gut besucht sind, Familien sich in den Urlaub verabschieden oder die Reiseplanungen für das neue Jahr beginnen, gerät zwischen Glitzer und Glanz gerne in den Hintergrund: Der Tourismus ist weit mehr als Erholung oder Freizeitgestaltung. Er ist ein wichtiger Teil unserer Wirtschaft, eine Säule für Beschäftigung und regionale Entwicklung. Für einige Tourismus-Regionen Deutschlands ist aktuell die umsatzstärkste Zeit des Jahres.
Wirtschaftliche Bedeutung und Aufgaben
Tourismus als strategischer Standortfaktor: Tourismus ist gesamtwirtschaftlich relevant: Mit 144 Mrd. € direkter Bruttowertschöpfung wurden erneut 3,7 Prozent der gesamten deutschen Wirtschaftsleistung erwirtschaftet, was jedem 25. € entspricht. Gleichzeitig ist Tourismus Beschäftigungsmotor – über 2,7 Mio. Erwerbstätige, etwa 6 Prozent aller Beschäftigten, arbeiten direkt im touristischen Umfeld. Die Zahl der Auszubildenden in diesem Wirtschaftszweig würde mit rund 60.000 ein ausverkauftes Fußballstadion mit Nachwuchskräften füllen.
Diese Mitarbeitenden bedienen neben der heimischen auch eine starke Nachfrage aus dem Ausland: Knapp 40 Mio. internationale Ankünfte zählte Deutschland 2024 – ein Top-10-Platz weltweit. Zusammen mit über einer halben Mrd. an Übernachtungen unterstreichen die Zahlen Attraktivität und Potenzial der Destination Deutschland.
Wichtige Vorsätze als To-Dos für 2026: Die Studie macht gleichzeitig klar, dass die reale volkswirtschaftliche Tourismus-Leistung trotz nominaler Höchstwerte noch nicht vollständig aufgeholt ist. Die Branche kämpft sich zurück, allerdings wird sie noch zu stark ausgebremst.
Deshalb muss internationale Wettbewerbsfähigkeit wiederhergestellt werden, insbesondere durch geringere Kostenbelastungen und eine funktionierende Infrastruktur bei Verkehrs- und digitalen Datenströmen.
Zudem gilt, bürokratische Hürden abzubauen und – dort, wo sie nicht gänzlich verzichtbar sind – digitale Lösungen für Berichtspflichten zu schaffen, damit Betriebe sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.
Angesichts des hohen Personalbedarfs sind einfache Zuwanderungsprozesse, attraktive Ausbildungsangebote und flexible Arbeitszeitmodelle entscheidend, um Fach- und Arbeitskräfte vor allem für saisonale Hochzeiten zu gewinnen.
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