Die Zollpolitik von Donald Trump ist für Südwest-Unternehmen die Spitze des Eisbergs – Spuren hatte die protektionistische Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten aber auch schon zuvor hinterlassen. So hat Anfang März mehr als jedes dritte Unternehmen die Geschäftserwartungen mit den USA für die kommenden zwölf Monate als düster eingestuft. Ein Jahr zuvor gaben das nur 14 Prozent der Befragten an. Das ist das Ergebnis der DIHK Umfrage Going international, die die IHK Region Stuttgart für Baden-Württemberg gesondert ausgewertet hat.
Demnach bezeichnet nur noch jedes vierte Unternehmen seine Geschäftserwartungen für die USA als gut, vor einem Jahr waren das noch 28 Prozent. „Für Unternehmen ist wirtschaftspolitische Unsicherheit wie dichter Nebel auf offener Straße – sie bremst Investitionen, lähmt Entscheidungsfreude und macht selbst vielversprechende Chancen zu unkalkulierbaren Risiken“, betont Claus Paal, Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK). „In den USA wirkt diese Unsicherheit derzeit wie Gift für die Geschäftserwartungen – denn wer nicht weiß, wohin der Kurs geht, wird kaum bereit sein, in die Zukunft zu investieren.“ Auch bei der aktuellen Geschäftslage trübt sich der Optimismus ein. Nur noch 31 Prozent der Unternehmen sagen, die Lage sei gut – vor einem Jahr waren das noch 44 Prozent der Betriebe.
„Es ist jetzt an der Zeit, zu zeigen, dass unsere Soziale Marktwirtschaft und unsere Werte das beste Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell aller Zeiten sind“, so Paal. Die EU müsse erkennen, welch wichtige Rolle sie jetzt habe und mit einer sofortigen Kurskorrektur reagieren. „Dazu gehört für mich, sich auf Freihandel und offene Handelsgrenzen zu konzentrieren, auf Abkommen mit verhandlungsbereiten Ländern und Regionen, auf Investitionen in Bildung, auf Innovationen und auf Sicherheit.“ Unnötige Regulierungen sollten dagegen sofort abgeschafft werden, mitsamt der dafür geschaffenen Kontrollbehörden.
