Umfrageergebnis: US-Handelspolitik belastet baden-württembergische Wirtschaft massiv
Der „Deal“ zwischen der EU und der Trump-Administration sorgt für Aufregung. Dabei hat die US-Handelspolitik schon jetzt spürbare und teils gravierende Folgen für die exportorientierten Unternehmen in Deutschland und Baden-Württemberg. Das zeigt eine aktuelle Blitzumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), an der mehr als 3.300 Unternehmen teilgenommen haben – davon gut ein Zehntel aus dem Südwesten.
„Das handelspolitische Agieren der aktuellen US-Regierung kennt keine Gewinner, sondern nur Verlierer“, stellt BWIHK-Vizepräsident Claus Paal klar. „Zölle waren und sind der falsche Weg. Sie behindern Wettbewerb und damit Fortschritt.“
In der Umfrage berichten 86 Prozent der befragten Unternehmen in Baden-Württemberg von negativen Auswirkungen der bisherigen US-Handelspolitik und damit deutlich mehr als bundesweit (72 Prozent). 21 Prozent der Südwest-Firmen sehen sich sogar in erheblichem Umfang betroffen (15 Prozent im Bundesschnitt). Die Konsequenzen sind selbst für Unternehmen ohne direkte Geschäftsbeziehungen in die USA indirekt spürbar.
Zölle und Unsicherheit als Hauptprobleme
Als größte Belastung nennen die betroffenen Unternehmen mit einer überwältigenden Mehrheit von 80 Prozent die Unsicherheit und mangelnde Zuverlässigkeit der US-Zollpolitik. „Dies lässt immerhin hoffen, dass wir nun mehr Planbarkeit und Berechenbarkeit bekommen“, erklärt Paal. „Denn die Einigung mit der Trump-Administration schafft klare Verhältnisse, sofern sie Bestand hat.“
Weitere zentrale Probleme sind laut Umfrage die Höhe des „Basiszollsatzes“ von künftig 15 Prozent, die kostenintensiven und bürokratischen Zollverfahren und die geringere Wettbewerbsfähigkeit auf dem US-Markt. Weiter werden die Exportkontrollen und sektorale Zölle vor allem bei Produkten aus Stahl und Aluminium angegeben – hieran nehmen die Südwest-Betriebe überdurchschnittlich Anstoß.
