Hoffnungsschimmer aus Brüssel: Mit der Zustimmung des Europäischen Parlaments zu den geplanten Vereinfachungen beim CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) haben der Mittelstand und die international tätigen Unternehmen einen wichtigen Erfolg erzielt. Besonders die Einführung einer Freigrenze von 50 Tonnen wird mehrere hundert Betriebe in der Region deutlich entlasten und von aufwendigen Berichtspflichten befreien. Und trotz der Ausnahme für kleinere Importeure werden laut EU-Angaben weiterhin rund 99 Prozent der Emissionen erfasst.
„Der Durchbruch bei der Freigrenze ist ein großer Erfolg, aber wir sind noch nicht am Ziel“, betont Claus Paal, Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages und Präsident der bei dem Thema federführenden IHK Region Stuttgart. „Wir werden weiterhin intensiv daran arbeiten, CBAM insgesamt unternehmensfreundlicher und praxistauglicher zu gestalten.“ Dazu gehöre die Abschaffung der Berichtspflichten für Unternehmen unterhalb der 50 Tonnen-Grenze, Nutzung der Importzollanmeldung als Alternative zur aufwendigen Registrierung sowie praxisnahe Lösungen für Unternehmen, die im Jahresverlauf mal über oder mal unter der Schwelle liegen. Generell übt Paal deutliche Kritik an der Regulierungsdichte aus Brüssel: „Der Vorstoß bleibt Stückwerk. Es kann nicht sein, dass an einer Stelle Erleichterungen versprochen werden, während gleichzeitig an anderer Stelle neue Bürokratielasten aufgebaut werden. Wer glaubwürdig entlasten will, muss konsequent entrümpeln – nicht nur selektiv streichen.“
