Märkte im Blick: Europa stabilisiert, Schweiz legt massiv zu – Ausfuhren in die USA und nach China deutlich gesunken
Die aktuelle Außenhandelsstatistik zeigt eine klare Botschaft: Baden-Württemberg kann sich nicht länger auf die bisherigen Exportstützen USA und China verlassen. So sind die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten im ersten Halbjahr 2025 um rund zehn Prozent zurückgegangen und damit das zweite Jahr in Folge deutlich geschrumpft. Besonders betroffen sind die für den Südwesten so zentralen Branchen – die Automobilindustrie (Minus 11 Prozent), die Pharmaindustrie (Minus 13 Prozent) und der Maschinenbau (Minus 12 Prozent). Auch die Exporte nach China sind im gleichen Zeitraum um mehr als 16 Prozent eingebrochen, vor allem aufgrund eines massiven Rückgangs beim Automobilabsatz (Minus 40 Prozent).
„Die Exportschwäche in die USA hat bereits vor zwei Jahren begonnen, also vor der aktuellen politischen Zuspitzung“, sagt BWIHK-Vizepräsident Claus Paal und Präsident der im BWIHK für Außenwirtschaftsthemen federführenden IHK Region Stuttgart. Die Gründe sind nach Paals Einschätzung vielfältig: „Der US-Automarkt verändert sich durch den raschen Aufstieg neuer Anbieter. Gleichzeitig wird im Pharmabereich stärker lokal produziert und im Maschinenbau setzen viele US-Unternehmen zunehmend auf eigene Kapazitäten oder asiatische Lieferanten. Das bedeutet für unsere Unternehmen: Der US-Markt bleibt wichtig, aber er ist kein Selbstläufer mehr.“
