Dem dpa Landesbüro in Stuttgart sagte BWIHK-Präsident Christian O. Erbe (20. Juni) zur China-Situation:
»Wenn wir aktuell in China investieren wollen, gibt es viele staatliche Beschränkungen. Investitionen werden genau geprüft und am Ende oft abgelehnt. Dies ist in Deutschland nicht der Fall. Deshalb fordern wir gleiche Wettbewerbsbedingungen. Wenn es chinesischen Unternehmen gestattet wird, hier zu investieren, sollte das unsere Firmen auch in China dürfen. Als Unternehmer, der auch im chinesischen Markt aktiv ist, halte ich eine Entkopplung von China für unrealistisch. Wer sich aus dem chinesischen Markt verabschiedet, verabschiedt sich sukzessive auch aus dem Weltmarkt, weil China zu dominant ist. China erwartet auch eine gewisse Wertschöpfung im eigenen Land, unter anderem, wenn es um staatliche Ausschreibungen geht. Gleichwohl muss sich unsere Wirtschaft aber unabhängiger machen und diverser aufstellen. Zum Beispiel, indem deutsche Unternehmen in China nur für den dortigen Markt produzieren. Die Produktion für Südostasien kann dann in ein anderes Land verlegt werden, wie Indien oder Vietnam – das ist meine Empfehlung. Das wäre eine Maßnahme, um nach wie vor in China aktiv zu sein, auch aktiv sein zu dürfen, aber die Abhängigkeit vom chinesischen Markt und auch der chinesischen Wirtschaftspolitik zu minimieren. Zusätzlich kann man sich auch andere Märkte etwa in Lateinamerika erschließen, um das unternehmersiche Risiko zu verkleinern.«
